Bereits kurz nach der Anmeldung habe ich unzählige Lehrbriefe zur Vorbereitung erhalten, die es ermöglichen, bereits vor Beginn des Kurses die wesentlichen Inhalte zu erarbeiten. Hinzu kamen Fallsammlungen zu den einzelnen Themengebieten, die im Rahmen des Kurses benötigt werden.
Der Kurs beim WLW besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Stoffvermittlung, Hausaufgaben und Probeklausuren.
Die Stoffvermittlung erfolgt dabei im klassischen (Schul-)Unterricht, nicht jedoch im reinen Frontalunterricht. Vielmehr werden gemeinsam die wichtigen Gesetzespassagen, Richtlinien und BMF-Schreiben erarbeitet und markiert, die Kursteilnehmer können sich aktiv beteiligen. Für alle Unterrichtstage gibt es neue Skripten. Die Dozenten sind dabei durchweg absolute Spezialisten in ihrem Fachbereich, sodass man sich jederzeit gut aufgehoben fühlt. Fragen werden gerne und ausführlich beantwortet, entweder direkt persönlich, aber auch nachträglich per E-Mail.
Um den vermittelten Stoff sogleich klausurtechnisch einüben zu können, gibt es täglich „Hausaufgaben“. Diese sind natürlich nicht verpflichtend; es ist jedoch ratsam, sie tatsächlich zu bearbeiten, da der Lerneffekt sehr groß ist. Diese Hausaufgaben finden sich in den bereits angesprochenen Fallsammlungen. Anhand der ebenfalls mitgelieferten Musterlösungen kann direkt im Anschluss überprüft werden, ob die eigenen Lösungsansätze richtig waren. Neben den als Hausaufgaben deklarierten Aufgaben bietet die Fallsammlung noch zahlreiche weitere Fälle zur Prüfungsvorbereitung. Somit kann jeder Teilnehmer sein Arbeitspensum individuell anpassen.
Die Probeklausuren existieren in verschiedenen Varianten. So werden einige Klausuren quasi unter Examensbedingungen über 6 Stunden im Lehrsaal geschrieben. Zusätzliche Hilfsmittel darf jeder Kursteilnehmer natürlich nach eigenen Ermessen nutzen; bei den ersten Klausuren sind hier insbesondere die Klausurtechnik-Karteikarten, die man bei der Kursbuchung mitbestellen kann, Gold wert. Diese bereiten den Stoff noch einmal in einer Form auf, die dem Lösungsschema der schriftlichen Prüfung nachempfunden ist. Es ist auch kein Problem, die Klausuren länger als 6 Stunden zu bearbeiten, wenn man nicht fertig wird. Tipp: Nach den 6 Stunden eine Markierung auf der Klausurlösung anbringen, damit man später weiß, wie viel man theoretisch in den 6 Stunden geschafft hätte. Nach Abgabe der Klausur erhält man eine ausführliche Musterlösung, damit man gleich am Abend ggf. falsch gelöste Aufgaben mit den richtigen Lösungen gedanklich „überspeichern“ kann. Nach wenigen Tagen erhält man zudem die korrigierte Klausur mitsamt Kurzbeurteilungsbogen zurück. Zusätzlich zu diesen Präsenzklausuren werden im Laufe der 15 Wochen auch immer wieder Klausuren ausgeteilt, die zu Hause bearbeitet werden können und teilweise auch zur Korrektur eingereicht werden können.
Die Liebe zum Detail und der Perfektionismus des gesamten WLW-Teams zeigte sich immer wieder an verschiedenen Stellen: So wurden während des Kurses immer wieder einzelne Austauschseiten zu den Skripten oder Fallsammlungen ausgeteilt, sofern aufgrund einer Gesetzesänderung eine Anpassung notwendig geworden sein, oder um mal einen Fehler in einer Musterlösung zu korrigieren. Sollte man mal seine Unterlagen für den Tag vergessen haben, ist das auch kein Problem. Die Fallsammlungen werden stetig erweitert und aktualisiert. Die Inhalte der Examen der vergangenen Jahre werden eingehend analysiert und in ähnlicher Form in die Fallsammlungen und Probeklausuren integriert. Dementsprechend erfolgt auch eine leichte Schwerpunktsetzung im Unterricht. Nichtdestotrotz werden keine Inhalte ausgelassen.
Insgesamt bietet das WLW ein Komplettpaket, welches bei der Vorbereitung auf die schriftliche StB-Prüfung keine Wünsche offen lässt. Im Gegenteil: Man muss eher schauen, was man von der Menge an Hausaufgaben, Extraaufgaben und Klausuren in der gegebenen Zeit neben dem eigentlichen Unterricht überhaupt bearbeitet bekommt.
Bela